Das Leben des Hl. Vinzenz von Paul
Das Leben des Hl. Vinzenz von Paul
Das Leben des
Hl. Vinzenz von Paul
Während er sich zur Hl. Messe einkleidete wurde ihm berichtet, dass eine Familie in große Not geraten war, da alle krank seien und niemand da war, der den anderen helfen konnte. Im Herzen tief berührt von dieser Not, predigte er während der Hl. Messe unter anderem von dieser Familie. Abends als er diese Familie besuchte, wurde sein Herz wieder tief berührt, allerdings von lauter Freude, denn das ganze Dorf hat sich auf den Weg gemacht dieser Familie zu helfen.
Der Hl. Vinzenz war überwältigt von der Hilfsbereitschaft und der Liebe der Menschen in seinem Dorf. Er erkannte, dass es nicht an der Liebe fehlte sondern vielmehr dass man diese Liebe organisieren musste und zur wirksamen Hilfeleistung anleiten müsse.
Genau 3 Tage später gründete er die erste Caritasbruderschaft. Der Grundgedanke bestand darin, Arme und Kranke zu besuchen, sie zu pflegen und mit allem Notwendigen zu versorgen.
Er wies die helfenden Frauen darauf hin, alles in wirklicher Liebe zu tun, als ob es sich um ihren eigenen Sohn – besser noch mit Gott – zu tun hätten, der das Gute, das sie den Armen erweisen, so wertet, als ob es ihm selbst erwiesen worden wäre. Außerdem sollen die Frauen ein Kruzifix mitnehmen und es so anbringen, dass es der Kranke sehen kann.
Es gab genaue Anweisungen, wer wie viel Nahrungsmittel erhalten sollte, wann es ausgegeben werden sollte und wann es gegessen werden soll. Der Organisationsplan von Vinzenz war bis ins kleinste Detail durchdacht und funktionierte bestens. Vinzenz wollte so verhindern, dass kranke Menschen in Spitäler abgeschoben wurden, sondern dass sie so lange wie möglich in ihren eigenen Wohnräumen gepflegt werden konnten.
Schnell sprach sich seine große Liebe zu den Bedürftigen und sein Organisationstalent herum. Madame Gondi bat Vinzenz von Paul zurückzukommen um auch auf den Ländereien der Gondis Volksmissionen zu halten. Mit Hilfe von anderen Priestern begab er sich in seine neue Aufgabe geistige und soziale Not zu lindern. Da dies eine sehr große Aufgabe war und auch alles wieder organisiert werden musste, gründete Vinzenz von Paul eine Priestergemeinschaft, deren Hauptsitz in Saint Lazare war. Aus diesem Grund werden die von ihm gegründeten Missionspriester auch Lazaristen genannt.
Kaum ein Jahr später gründete er den Orden der „Töchter der christlichen Liebe“. (Filles de la Charite) oder auch Barmherzige Schwestern genannt.
Nun hatte Vinzenz von Paul die Möglichkeit geschaffen, die Not anderer sowohl geistiger als auch sozialer Art zu lindern. So wurden z.B. Werkstätten für arbeitslose und alte Handwerker eingerichtet, den Bauern Saatgut zur Verfügung gestellt. Die Barmherzigen Schwestern verteilten täglich an Tausende Menschen Speisen. Mit großem Aufwand versuchte er die finanziellen Mittel aufzubringen, um den Menschen weiterhin helfen zu können. Vinzenz verstand sich als Knecht seiner Aufgabe, die er mit großem Mut versah, wohl wissend, dass nicht er selbst der Grund dieser Kraft war, sondern der mitleidende und mittragende Christus. Vinzenz von Paul hat sich komplett mit ganzer Hingabe den Armen zugewendet.
Vinzenz ertappte im Jahr 1638 in Paris einen Bettler, der ein kleines Kind verstümmelte umso später beim Betteln mehr Einnahmen zu erlangen. Vinzenz war erbost, befreite das Kind und gründete bald darauf gegen alle Schwierigkeiten das Findelkinderwerk.
Vinzenz von Paul lebte nach dem Grundsatz: „Die Armen sind unsere Herren“
So sagte er einst: „Die Armen sind unsere Herren. Das ist so sicher wie die Tatsache, dass wir uns in diesem Zimmer befinden. Es ist keine Übertreibung, sie so zu bezeichnen, denn in den Armen ist uns der Herr gegenwärtig“.
Mit dieser Formel unterstreicht er, dass die Besitzlosen ein Recht auf unsere Unterstützung und Hilfe haben. „Gott ist der Erschaffer und der rechtmäßige Eigentümer aller Güter“.
Vinzenz von Paul hat sein Wort wahr gemacht: „Lieben wir Gott, auf Kosten unserer Arme und im Schweiße unseres Angesichtes.“
Obwohl er ein vielbeschäftigter Mensch war, fand er die Zeit stundenlang in Anbetung und innerem Gebet zu verbringen.
„Das innere Gebet ist eine Erhebung des Herzens und Geistes zu Gott. Die Seele löst sich gleichsam von sich selbst, um Gott in sich zu suchen. Es ist ein Gespräch der Seele mit Gott. Und die Seele wiederum vertraut ihrem Gott in stiller Zwiesprache ihre Bitten an, so wie er es selbst sie gelehrt hat.
So kostbar ist das innere Gebet, es gibt nichts Wichtigeres.“
Vinzenz von Paul ließ keine Gelegenheit aus, den armen Menschen zu helfen. Egal ob Kinder, Bettler, Gefangene, Ausgestoßene, allen erzählte er von der barmherzigen Liebe des Vaters. Er wusste wonach der Mensch im Tiefsten hungerte.
„Man verlässt Gott nicht, wenn man zu einem Hilfsbedürftigen geht, denn man findet ihn dort wieder. Das gerade ist Gottesdienst“,
Vinzentiner Exerzitienzentrum Freudenstadt
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